Mikro
e.V. Verein zur Förderung von Medienkulturen in Berlin
KONTAKT: info@mikro-berlin.org tel: 0177 225 37 97, fax: 030 4434 18 12 [or] 313 66 78 mikro.termine mikro.self mikro.linx mikro.home |
Programm
Special
Guest
Podiumsdiskussion
Moderation
Video
Ambient
Video
Audio
Game - Demos (fortlaufend)
Neben "Tomb Raider" und "Urban
Assault" z.B. Vorstellung Mine Storm auf Vectrex (1982), einem der kuriosesten
Geräte in der Videospiel- geschichte; ein "PONG"- Clone, erstes kommer-
ziell erfolgreiches Videospiel (1972); Donkey Kong auf ColecoVision (1982),
erstes Jump 'n run Spiel; WipeOut auf Playstation mit Photek's D'n'Bass
Sound; MAME, frei verfügbare Arcade- Emulatoren im Einsatz u.a.
|
mikro.lounge
#3: Gamez!
<http://www.mikro-berlin.org/Events/19980506.html> WMF, Johannisstr. 20, Berlin-Mitte
|
|
||
Die
dritte mikro.lounge wurde eingeleitet mit dem Video "Natural Born Digital"
von Gusztav Hamos und Katja Pratschke, eine Dokumentation die anhand des
digitalen Popstars Kyoko Date und der populären Rollenspiele das virtuelle
Selbstbild des Menschen thematisiert.
Im Anschluss stellte Armin Medosch die digitale Szene in London vor. Er berichtete insbesondere von dem Londoner Äquivalent von mikro, dem Digital Salon. Hauptunterschied scheint die grössere Beteiligung von kommerziellen Medienfirmen am Londoner digitalen Diskurs. Armin Medosch arbeitet seit mehreren Jahren für den Heise Verlag München und ist unter anderem Mitherausgeber von Telepolis, sowie ehemaliges Gründungsmitglied des Kulturschiffes "Stubnitz". Das Panel des Abends befasste sich vornehmlich mit den kommerziellen Aspekten des Standortes Deutschland, insbesondere für die Computerspielindustrie. Klaus Jens gab Einblick in die Produktionsbedingungen bei der Firma Eidos. Exemplarisch stellte er auch einige Spiele vor, die von Eidos vertrieben werden, wie z.B. „Tomb Raider". Seine Darlegungen machten vor allem die markttechnischen Gründe plausibel, warum so selten neuartige Spielideen herausgebracht werden. Uta
Kapp von Terratools nutzte den Abend, um potentielle neue Ideen einzuwerben,
insbesondere für Games für Mädchen. Ausserdem stellte sie
das neue Produkt "Urban Assault" vor, das eine Gruppe junger Leute in ihrem
Haus produziert hat.
Andreas Lange präsentierte daraufhin das Computerspielemuseum, weltweit das erste Museum für Computerspiele, und vertrat seinen Standpunkt, dass Videogames ein Kulturgut sind ähnlich wie Bücher. Jörg Koch schliesslich bemühte sich, durch kritische Zwischenfragen die kulturelle Dimension des Spielemarktes zu reflektieren. Im Vorraum des WMF gab es an diesem Abend antike Spiele zu bestaunen, die vom Computerspielemuseum zur Verfügung gestellt worden waren – unter anderem auch der wunderschöne Klassiker "Mine Storm" auf einem original Vectra Computer. Fragen aus dem Publikum kamen reichlich, wurden aber nicht von allen PodiumsteilnehmerInnen zur Zufriedenheit beant- wortet. Oder um es mit einem Kritiker der dritten mikro.lounge zu halten: "Man kann vielleicht nicht den Ferrari-Style eines John Romeros von ID (Quake) erwarten, aber kann die deutsche Game-Industrie nur mit dem greisen Temperament Wuppertaler Kreissparkassen- angestellter aufwarten? Fragen wurden ignoriert, man wollte nicht über den eigenen Tellerrand schauen und stattdessen lieber teutonisches Game-Marketing abspulen. Jedoch setzte Uta Kapp von Terratools, die Games für Mädchen designt, dem Abend noch das Sahnehäubchen auf. Frage aus dem Publikum: "Was ist das spezifische an Games für Mädchen?" -- "Andere Themen." -- "Beispiel?" -- "Wir arbeiten gerade an einem Astrologiespiel." Bevor die lokalen Geek Grrrls zur Vendetta ansetzen konnten, war die Diskussion vorbei und Demos der neuen Terratools und Eidos Games wurden gezeigt. U.a. Spiele mit Namen wie "Urban Assault" -- müssen wir dazu noch etwas sagen?" [ryouri@billund5000.com] Musik wurde an diesem Abend beigesteuert von DJ pole, Berlin, während die Ambient Videos von Cornelia Sollfrank und Daniel Pflumm durch schöne Arkadenadaptionen und gewagte Gameausschnitte begeisterten. Die Debatte wurde im Anschluss an die Podiumsgespräche an der Bar fortgesetzt. [J.L.] |