Leserbrief zu Zitty 9/1999 |
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Date: Thu, 22 Apr 1999 21:50:20
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Betr.: "Per Email in der ersten Reihe", zitty Nr. 9, 1999, S. 50 Der Autor, der in der aktuellen
Ausgabe der Zitty über die Mikro-Veranstaltung zum Thema "Jugoslawienkrieg
und Internet" berichtet, war ganz offensichtlich nicht da. Das Witzige
an diesem Artikel ist, daß er der "Netzgemeinde" vorwirft, sich als
Couchpotatos aus ungefährlicher Entfernung an dem medial vermittelten
Kriegsgeschehen in Jugoslawien zu delektieren. Gleichzeitig hat er aber
offenbar selbst nur in der Zeitung über die Mikro.Lounge, über
die er sich mokiert, gelesen. Um genau zu sein: im Tagesspiegel
vom 9. April 1999, aus dem sämtliche Zitate in diesem Text stammen.
Die sind bloß leider so während der Veranstaltung gar nicht
Es ist doch immer das gleiche: persönliche Anwesenheit versaut einem leicht die eigene, richtige Meinung. Wenn der Autor sich die Mühe gemacht hätte, zu der Veranstaltung zu kommen, wüßte er, daß immer wieder eins betont worden ist: Daß es nicht darum geht, das Internet als die glaubwürdigste, wahrheitsgetreueste Informationsquelle zum Krieg in Jugoslawien darzustellen. So einen Quatsch behauptet außer dem ratenden Reporter nun wirklich niemand. Es sollte lediglich darauf hingewiesen werden, daß das Internet bei diesem Krieg eine so wichtige Rolle spielt wie bei noch keinem anderen Krieg. Oder, wie es indem Artikel ja auch heißt: daß das Netz "zum wichtigsten Medium des Kosovo-Konflikts" geworden ist. Ob nun ausgerechnet die "Militärs und die Politiker" (welche eigentlich? Die NATO gehört jedenfalls nicht dazu) am besten wissen, "wie man mit der Logik des Netzes" (was immer das sein mag) operiert, sei mal dahin gestellt... Es ist beruhigend, daß es doch noch Leute gibt, die alles glauben, was in der Zeitung steht - so wie das schlichte Gemüt, die diesen Beitrag verzapft hat. Tilman Baumgärtel, mikro
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